Magenfreundliche Lebensmittel | Überblick & Tipps

Saures Aufstoßen, Brustschmerzen, Heiserkeit oder Husten. Bis zu einem Drittel aller Menschen leidet jedes Jahr an diesen typischen Symptomen des Sodbrennens
Magenfreundliche Lebensmittel

Doch auch über Jahre anhaltende, immer wiederkehrende Bauchschmerzen ohne bekannte Ursache (Reizmagen) können eine spezielle Ernährung erforderlich machen. Dies gilt auch bei einer Entzündung der Magenschleimhaut durch Bakterien oder chemische Substanzen Die Beschwerden dieser Krankheitsbilder können durch eine Ernährung mit magenfreundlichen Lebensmitteln gelindert werden. Dabei ist es wichtig, fettreiche Kost zu meiden, auf Gewürzzusätze zu achten sowie auf Alkohol und Zigaretten zu verzichten [2]. Worauf bei dieser Ernährung noch zu achten ist und wann man doch lieber zum Arzt gehen sollte, wird in folgendem Text erklärt.

Magenfreundliche Lebensmittel bei Sodbrennen

Durch einen hohen Druck im Bauchraum, zum Beispiel durch Übergewicht oder eng sitzende Kleidung, kann es zu einem unangenehmen Aufstoßen unverdauter Speisereste (Reflux) kommen. Diese gelangen aus dem Magen in die Speiseröhre und können dort die Schleimhaut schädigen, eine Entzündung kann entstehen (Ösophagitis) [3][4]. Außerdem spielt ein kraftloser Schließmuskel der Speiseröhre bei der Entstehung von Sodbrennen eine Rolle [1]. Die Kraft dieses Muskels wird auch durch fettreiche Speisen herabgesetzt, während eiweißreiche Kost zu einem besseren Verschluss führt. Um den Druck im Bauchraum niedrig zu halten, empfiehlt es sich, mehrmals täglich kleine Portionen einzunehmen. Ebenso ist es ratsam, auf fettreiches Essen zu verzichten, da dieses lange im Magen verbleibt und den Druck so steigert [5][6]. Auch auf scharfe Gewürze und blähende Speisen sollte verzichtet werden. Oft reichen die Umstellung der Ernährung und eine Gewichtsreduktion, um dem Sodbrennen entgegenzuwirken [2].

Magenfreundliche Lebensmittel bei Reizmagen

Bei einem Reizmagen handelt es sich um eine Verdauungsstörung, für die keine organische Ursache gefunden werden kann. Oft klagen die Patienten jahrelang über Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme [3]. Um die Beschwerden zu lindern, ist es ratsam, auf magenreizende Lebensmittel zu verzichten. Dazu gehören zum Beispiel: Gebratenes, frittierte Speisen, Alkohol, Kaffee oder Kohlgemüse. Außerdem ist es wichtig, in Ruhe zu essen [2]. Stress steigert die Magensäureproduktion und verstärkt so die Beschwerden [4]. Auch Extreme sollten bei einem Reizmagen vermieden werden. Weder zu süß noch zu scharf sollte das Essen sein und auch die Temperatur ist entscheidend. Auf eiskalte oder sehr heiße Speisen sollte verzichtet werden [2].

Rezeptideen für eine basische Ernährung

Magenfreundliche Lebensmittel bei Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Bei einer plötzlich auftretenden Entzündung der Magenschleimhaut empfiehlt es sich, zunächst auf feste Nahrung zu verzichten und ein bis zwei Tage Tee zu trinken, um die Schleimhaut zu entlasten [5]. Oft entwickelt sich die Entzündung über einen längeren Zeitraum und kann zum Beispiel durch eine bakterielle Infektion (Helicobacter pylori), oder durch Reaktionen des Körpers gegen Zellen der Schleimhaut entstehen [5]. Auch verschiedene Medikamente wie Aspirin oder Ibuprofen können die Schutzschicht der Schleimhautzellen angreifen und so zu einer Entzündung führen. Bei diesem Erkrankungsbild kann die Ernährung mit magenfreundlichen Lebensmitteln im Rahmen einer leichten Vollkosternährung Linderung verschaffen. Dabei sind alle Nährstoffe, welche der Körper braucht in der Ernährung enthalten. Auf schwer verdauliche Speisen sollte aber verzichtet werden. Scharfe Gewürze wie Paprika oder Meerrettich sind besser zu vermieden. Auch auf Kohlgemüse, fettige Speisen und frische Backwaren sollte verzichtet werden [5]. Kaffee und schwarzer Tee regen die Bildung der Magensäure an und führen oft zu Beschwerden [2]. Besonders magenfreundlich sind gedünstete, geschmorte oder gedämpfte Lebensmittel [6].

Welche Lebensmittel sind magenfreundlich?

Bananen gelten als magenfreundlich, da sich ihre Inhaltsstoffe schützend auf die Magenschleimhaut legen und sie außerdem viel Magnesium enthalten, welches die Nerven in Stresssituationen unterstützt [7]. Auch Fenchel soll einen nervösen Magen beruhigen und gegen Bakterien wirken. Verantwortlich dafür sind die vielen ätherischen Öle und Bestandteile wie Vitamin A oder Folsäure. Kartoffeln und Möhren eignen sich bei Magenproblemen. Kartoffeln gehören zu den basischen Lebensmitteln und sind in der Lage, die Säuren zu neutralisieren. Möhren sind gut verdaulich und enthalten viele Vitamine, außerdem sind sie reich an Ballaststoffen und schützen so den Magen-Darm-Trakt [7]. Da auch Kohlensäure den Magen reizen kann, empfiehlt sich das Trinken von stillem Wasser. Neben der richtigen Auswahl der magenfreundlichen Lebensmittel ist es auch entscheidend, in Ruhe zu essen und ausreichend zu kauen. Damit wird der Speichelfluss angeregt und die Magensäure neutralisiert [2]. Weitere Information darüber, welche Lebensmittel magenfreundlich und somit leicht verdaulich sind, finden sich unter https:/www.aid.de/downloads/tabelle_leicht_schwer_vertraegliche_lebensmittel.pdf.

Zu beachten

Durch Ernährung, Bewegung, Gewichtsreduktion und die Reduktion von Stress ist es möglich, einen empfindlichen Magen zu entspannen. Hinter einem Sodbrennen kann allerdings auch ein Bruch im Zwerchfell (Hernie), ein Tumor der Speiseröhre oder eine unkontrollierte Bewegung der Speiseröhre stecken [4][8]. Daher ist es wichtig, bei länger anhaltenden Beschwerden, Luftnot oder Brustschmerzen einen Arzt aufzusuchen. Auch eine Entzündung der Magenschleimhaut, die durch Bakterien ausgelöst wird, gilt es mit Medikamenten zu behandeln. Dabei werden für eine Woche gegen die Bakterien wirkende Medikamente (Antibiotika) verordnet, um dem Fortschreiten der Entzündung entgegenzuwirken und die Entstehung eines Tumors zu verhindern [5]. Die Diagnose Reizmagen sollte erst gestellt werden, nachdem alle gefährlichen Ursachen eines empfindlichen Magens ausgeschlossen worden sind.

Die Ernährung mit magenfreundlichen Lebensmitteln kann Abhilfe verschaffen. Bei Veränderungen oder anhaltenden Symptomen sollte aber ein Arzt aufgesucht werden.

Weiterführende Informationen zum Thema basische Ernährung:

Quellen

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