Rückenschmerzen durch Übersäuerung | Infos & Behandlung

Eine Übersäuerung des Körpers (latente Azidose) ist häufig auf eine unausgewogene Ernährung, Stress und Bewegungsmangel zurückzuführen und kann eine Vielzahl von Erkrankungen und Beschwerden begünstigen. Auch Rückenschmerzen können ein Hinweis auf eine ernährungsbedingte Übersäuerung des Körpers (latente Azidose) sein. Im Folgenden wird aufgezeigt, wie Rückenschmerzen durch Übersäuerung entstehen, welche Behandlung möglich ist und welche Risiken beachtet werden müssen.
Rückenschmerzen

Medizinische Fakten

Medizinisch gesehen bezeichnet der Begriff Übersäuerung (Azidose) eine Senkung des pH-Wertes (Konzentration der freien H+-Ionen steigt an) im Blut. Das Blut hat normalerweise einen pH-Wert zwischen 7,38 und 7,42. Nur in diesem Bereich funktioniert der Stoffwechsel des menschlichen Organismus optimal und nimmt keinen Schaden. Schwankungen des pH-Wertes, die täglich durch die normale Stoffwechselaktivität entstehen, gleicht der Körper daher schnellstens aus. Hierfür stehen verschiedene Puffersysteme (Blutpuffer), wie beispielsweise der Bicarbonatpuffer, im Blut zur Verfügung.

In der alternativen Heilmedizin wird der Begriff Übersäuerung (Azidose) für eine dauerhafte Übersäuerung des gesamten Körpers verwendet, wobei der pH-Wert des Blutes im normalen Bereich bleibt. Grund für die Übersäuerung scheint die übermäßige Aufnahme von tierischen Eiweißen (Proteinen) und Weißmehlprodukten zu sein, da bei der Verstoffwechselung dieser Produkte Säuren entstehen. Diese Säuren müssen neutralisiert werden, um das neutrale Milieu im Körper zu erhalten. Die Blutpuffersysteme können nicht unbegrenzt Säuren neutralisieren. Ist die Kapazität dieser Systeme erschöpft, werden Säuren auch im Bindegewebe und in der Muskulatur neutralisiert. Die Abbauprodukte der neutralisierten Säuren, manchmal auch als Schlacken bezeichnet, verbleiben in den Geweben, sodass sich bei permanent überhöhter Säurebelastung die Struktur dieser Gewebe verändern kann. Sie werden fester und verlieren an Elastizität und Beweglichkeit. Dies kann den Verschleiß von Knorpelgeweben und die Verhärtung der Muskulatur begünstigen. Dies kann dann ein Auslöser für Rückenschmerzen sein.

Rezeptideen für eine basische Ernährung

Behandlung

Bei der Behandlung oder dauerhaften Verminderung einer latenten Azidose steht an erster Stelle eine gesündere Lebensweise. Hierzu gehören ausreichend Bewegung und die Reduktion von Stressfaktoren. Der wichtigste Faktor scheint eine ausgewogene Ernährung zu sein, die aus reichlich Obst, Gemüse und ballaststoffreichen Lebensmitteln (basenbildende Lebensmittel) und weniger aus tierischen Eiweißen, Zucker und Weißmehlprodukten (säurebildende Lebensmittel) besteht. Zudem sollte viel getrunken werden. Der Einsatz von basischen Nahrungsergänzungsmitteln sollte mit Bedacht geschehen, da in einigen Mitteln Stoffe enthalten sind, die in dieser Form nicht in der natürlichen Nahrung vorkommen oder viele bereits im Magen durch die Magensäure neutralisiert werden. Als wirksam haben sich wohl Citrate erwiesen:  Kaliumcitrat sowie Calciumcitrat und Magnesiumcitrat im Verhältnis 3:2.

Zu beachten

Bei einem pH-Wert des Blutes unter 7,36 liegt eine lebensgefährliche Übersäuerung vor, die schnellstens behandelt werden muss. Eine Übersäuerung des Blutes kann ein Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen, wie eine Funktionsstörung der Nieren (Niereninsuffizienz) oder Diabetes (Diabetes mellitus), sein. Da in der klassischen Medizin der Begriff latente Azidose nicht für den Zustand der Übersäuerung des gesamten Körpers verwendet wird, sollten die Begriffe Azidose (beschreibt die lebensgefährliche Übersäuerung des Blutes) und latente Azidose (meint die, meist ernährungsbedingte, Übersäuerung des gesamten Körpers) nicht verwechselt werden.

Weiterführende Informationen zum Thema basische Ernährung:

Quellen

Das könnte Sie auch interessieren:

Basische Ernährung

Warum basische Ernährung gesund ist!

Vor allem im Blut befinden sich sowohl Säuren als auch Basen. Bei gesunden Menschen bilden diese eine Säure-Basen-Balance. Gerät dieses Gleichgewicht aber aus den Fugen, dann kommt es zu Krankheitserscheinungen wie häufige Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, chronischen Schmerzen, Gicht, Rheuma, Arthritis und noch anderen Krankheitsbildern. Eigentlich hat unser Körper natürliche Puffersysteme wie das Blut, die Leber, die Niere und die Haut, um einen Säureüberschuss auszugleichen. Wenn wir aber chronisch übersäuert sind – und das häufig infolge einer ungesunden, sauren Ernährung – dann sind diese Puffersysteme überfordert oder fallen sogar aus! Über die Ernährung können Sie also viel Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt nehmen. Und gerade basische Produkte helfen Ihnen, die Säure-Basen-Balance im Gleichgewicht zu halten oder aber sie wiederherzustellen. Und deshalb ist die basische Ernährung so gesund.

Weiterlesen
Frau beim Yoga

Eine Übersäuerung erkennen

Eine chronisch latente Azidose (CLA) ist keine Erkrankung im eigentlichen Sinne, sie ist aber auch kein Symptom. Vielmehr ist sie eine Funktionsstörung hinter einer Erkrankung. Doch woran erkennt man, dass man „übersäuert“ ist?

Weiterlesen
Katerfrühstück

Basisches Katerfrühstück

Gegen Ende des Jahres geht es immer ganz schnell: Noch schnell die letzten Geschenke gekauft, Familie, Freunde und Kollegen noch im alten Jahr getroffen und dann lässt man es sich an Weihnachten richtig gut gehen. Wohl genährt rutschen wir mit guten Vorsätzen ins neue Jahr hinüber. Häufig überkommt einen dann nach der Feierei und Schlemmerei das schlechte Gewissen und eine Katerstimmung. Gerade an Silvester trinken wir gerne das ein oder andere Glas Alkohol – und manches Mal auch eines zu viel. Der Katzenjammer nach der Festtagsfeierei lässt nicht lange auf sich warten. Es gibt aber ein paar Tipps und Tricks wie Sie schnell wieder in die Gänge kommen. Dazu müssen Sie aber nicht sauren Hering essen oder einen Shake aus rohen Eiern trinken!

Weiterlesen