Gicht ist eine schmerzhafte Gelenkerkrankung, die durch eine hohe Harnsäurekonzentration im Blut entsteht. Bestimmte säurebildende Lebensmittel können Gichtanfälle verstärken, indem sie die Harnsäureproduktion erhöhen oder deren Ausscheidung behindern. Eine bewusste Ernährung hilft, den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten und Beschwerden zu reduzieren.
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch erhöhte Harnsäurewerte im Blut verursacht wird. Diese Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen – natürlichen Bestandteilen vieler Lebensmittel. Normalerweise scheidet der Körper überschüssige Harnsäure über die Nieren aus. Ist die Zufuhr jedoch zu hoch oder die Ausscheidung gestört, lagert sich die Harnsäure in Form von Kristallen in den Gelenken ab. Das führt zu schmerzhaften Entzündungen, vor allem an Zehen, Knien und Fingern.
Eine purinreiche und säurebildende Ernährung fördert die Harnsäureproduktion und kann so Gichtanfälle begünstigen. Eine bewusste Ernährung, die auf basenreiche Lebensmittel setzt, kann hingegen helfen, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen und Beschwerden zu lindern.
Purinquellen besser vermeiden
Besonders purinreich sind Fleisch, Innereien und Wurstwaren. Diese Lebensmittel tragen maßgeblich zur Harnsäurebildung bei und sollten von Gichtpatientinnen und -patienten stark eingeschränkt werden. Problematisch sind vor allem:
- Rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm)
- Geflügelhaut
- Innereien wie Leber, Niere oder Herz
- Wurstwaren wie Salami, Leberwurst oder Bratwurst
Der hohe Puringehalt dieser Produkte erhöht den Harnsäurespiegel und fördert die Kristallbildung in den Gelenken. Wer auf Fleisch nicht verzichten möchte, sollte maximal zwei- bis dreimal pro Woche magere Sorten wie Hähnchenbrust oder Fisch bevorzugen.
Alkohol – ein doppeltes Risiko für Gicht
Alkohol hat gleich zwei negative Effekte auf den Harnsäurestoffwechsel. Einerseits hemmt er die Harnsäureausscheidung über die Nieren, andererseits enthalten manche alkoholischen Getränke selbst große Mengen an Purinen. Besonders Bier gilt als kritischer Faktor, da es aus Hefe gewonnen wird, die besonders purinreich ist. Auch Wein und Spirituosen können das Gichtrisiko erhöhen.
Ein weiteres Problem ist, dass Alkohol entzündungsfördernde Prozesse im Körper begünstigt. Gicht ist eine entzündliche Erkrankung, weshalb Alkohol den Verlauf zusätzlich verschlechtern kann. Wer Gichtanfälle vermeiden möchte, sollte den Konsum von Alkohol stark reduzieren oder ganz darauf verzichten.
Folgende Listen geben einen Überblick und erleichtern die basische Ernährung:
Zuckerhaltige Getränke – versteckte Gefahren
Neben Alkohol sind auch zuckerhaltige Getränke problematisch. Softdrinks, Energy-Drinks und gesüßte Fruchtsäfte enthalten oft große Mengen an Fruktose. Diese Zuckerart fördert die Harnsäureproduktion in der Leber und trägt zur Entstehung von Gicht bei.
Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Softdrinks konsumieren, ein erhöhtes Risiko für Gicht haben. Eine gesündere Alternative sind Wasser, ungesüßte Kräutertees oder verdünnte Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz.
Weißmehlprodukte und raffinierte Kohlenhydrate
Auch Weißmehlprodukte wie Weißbrot, helle Brötchen und Pasta sind nicht ideal für Gichtpatienten. Sie enthalten kaum Nährstoffe, belasten den Stoffwechsel und fördern Entzündungsprozesse im Körper. Raffinierte Kohlenhydrate führen zudem zu Blutzuckerschwankungen, die langfristig den Stoffwechsel negativ beeinflussen können. Die bessere Wahl sind stattdessen Vollkornprodukte wie Haferflocken, Quinoa oder Dinkel. Sie versorgen den Körper mit wichtigen Ballaststoffen, stabilisieren den Blutzucker und tragen zu einer besseren Verdauung bei.
Empfohlene Lebensmittel
Eine Ernährung, die reich an basenbildenden Lebensmitteln ist, hilft, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen und die Harnsäureausscheidung zu fördern. Empfehlenswerte Lebensmittel sind:
- Gemüse: Spinat, Brokkoli, Gurken, Karotten
- Obst: Äpfel, Beeren, Zitronen, Kirschen
- Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen
- Nüsse und Samen: Mandeln, Leinsamen, Walnüsse
- Gesunde Fette: Olivenöl, Avocado
Übrigens: Neben einer bewussten Ernährung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend. Denn Wasser unterstützt die Nieren bei der Ausscheidung von überschüssiger Harnsäure. Es regt die Nierenfunktion an und fördert die Harnproduktion, wodurch Harnsäure schneller aus dem Körper transportiert wird. Ideal sind mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag, um die Nieren zu entlasten und Gichtanfällen vorzubeugen.