Basenbäder: Entspannende Unterstützung für den Säure-Basen-Haushalt

Reichhaltiger Genuss in Form von Fleisch, Milch- und Getreideprodukten sowie Alkohol, Stress oder zu wenig Bewegung – viele finden sich in dieser Aufzählung wieder. Denn eine ungesunde Lebensführung gehört oft zum Alltag. Deswegen wundert es Mediziner nicht, dass immer mehr Menschen unter einer Übersäuerung des Körpers leiden. Doch dagegen gibt es Hilfe – wie beispielsweise Basenbäder.
Eine Frau nimmt ein Basenbad

Wie entsteht eine Übersäuerung überhaupt?

Lange wurde das Thema Übersäuerung von Medizinern und Wissenschaftlern vernachlässigt: Der Körper sei in der Lage, den Säure-Basen-Haushalt problemlos selbst zu regulieren und überschüssige Säuren zu neutralisieren, so die verbreitete Meinung. Doch unsere Ernährungsgewohnheiten haben sich gewandelt. Und nicht nur sie. Durch Stress, wenig Bewegung und übermäßigen Konsum tierischer und getreidehaltiger Produkte (Eiweiß und Kohlenhydrate) entstehen bei viele Menschen im Körper überwiegend saure chemische Verbindungen.

Für den Organismus ist es essentiell, diese mithilfe basisch wirkender Mineralstoffe wie Kalium, Natrium, Magnesium, Kalium, und Eisen zu neutralisieren.

Nur so bleibt der körpereigene Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. Die Gegenspieler zu den Säuren lauten daher: reichlich basisch wirkendes Obst und Gemüse, moderater Sport, Entspannung und basische Bäder. Kommen diese Faktoren zu kurz, ist der Körper ständig damit beschäftigt, den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Lot zu bringen, um einen Säureüberschuss zu vermeiden. Und er belastet dabei Organe wie Lunge, Niere und Leber. Diese sind an den Neutralisierungs-Prozessen oder auch Puffer-Prozessen maßgeblich beteiligt. Die Nieren beispielsweise scheiden Säuren aus. Und die Lunge unterstützt die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts über die Abatmung von Kohlendioxid.

Warum der pH-Wert eine wichtige Rolle spielt

Entstehen über einen längeren Zeitraum zu viele Säuren im Körper, sind die Kapazitäten der körpereigenen Puffersysteme irgendwann erschöpft – der Säureüberschuss wird zum Dauerzustand. Der pH-Wert im Blut sinkt. Die Enzyme, die für einen reibungslosen Energiestoffwechsel in den Körperzellen sorgen, sind jedoch auf optimale pH-Bedingungen angewiesen. Ist der pH-Wert über einen längeren Zeitraum zu niedrig (unter 7,3), wird der Energiestoffwechsel in den Körperzellen beeinträchtigt. Die Folge: Man fühlt sich schlapper und angespannter.

Woran erkennt man eine Übersäuerung?

Das niedrige Energielevel sowie Hautprobleme – Pickel, Hautrötungen oder Cellulite – können auf eine chronische Übersäuerung hindeuten. Aber auch Erkrankungen wie Gicht, Arthrose, Rheuma, Gefäßverengungen, Nierenschwäche oder Nieren- und Gallensteine lassen sich durch einen geschulten Diagnostiker häufig auf die latente, chronische Übersäuerung (medizinisch: Azidose) zurückführen. Ursächlich dafür sind die überschüssigen Säuren, die sich in Gelenken, Organen und Gefäßen allmählich festsetzen. Einen ersten Hinweis auf eine latente Übersäuerung bringt in der Regel eine Blutentnahme, bei der der pH-Wert bestimmt wird.

Rezeptideen für eine basische Ernährung

Die Heilkraft der Basenbäder

Damit es gar nicht erst soweit kommt, halten eine basische Ernährung, ausreichend Bewegung und Entspannung sowie Basenbäder den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. Sie kennen Basenbäder noch nicht? Sie sind eine Therapieform gegen Übersäuerung, die sich über viele Jahrzehnte bewährt hat. Dafür wird basisches Salz in das Badewasser gegeben: Der pH-Wert im Wasser erhöht sich und Säuren sowie Giftstoffe werden quasi über die Poren aus der Haut gezogen – es findet eine sogenannte Osmose statt. So wird der Austausch des Körpers mit den Flüssigkeiten, die in ihm sind und die ihn umgeben, in der Chemie genannt. Übrigens: Wer während des Bades die Haut noch sanft bürstet, unterstützt den basischen Effekt und sorgt dafür, dass Haut und Bindegewebe besser durchblutet werden.

Wie führt man ein Basenbad richtig durch?

Keine Sorge, bei einem Basenbad kann man nicht viel falsch machen. Für das bestmögliche Ergebnis und ein entspannendes Bad gilt es trotzdem, Folgendes zu beachten:

  • Das Badewasser sollte nicht wärmer als 38 Grad sein, sonst trocknet empfindliche Haut schnell aus.
  • Kaufen Sie basisches Badesalz nur von anerkannten Herstellern. Denn der Begriff ist nicht geschützt.
  • Wenn Sie das basische Badesalz in die Badewanne geben haben, kann der pH-Wert des Wassers mit einem Teststreifen überprüft werden. Liegt er um und bei acht, ist er optimal.

Extra-Tipps für das perfekte Basenbad

Für die Länge des Basenbads gibt es keine Begrenzung. Allerdings wäre es gut, wenn es länger als 20 Minuten dauert, damit die Säuren über die Poren der Haut austreten können. Anschließend die Haut mit einer Creme pflegen. Basenbäder können bis zu dreimal pro Woche durchgeführt werden (beispielsweise begleitend zu einer Basen-Fastenkur). In der Regel ist aber ein Basenbad pro Woche ausreichend, um dem Säure-Basen-Haushalt zu unterstützen. Wer keine Badewanne besitzt, kann übrigens alternativ ein Basenfußbad  oder basische Wickel  durchführen. Bei chronischen Erkrankungen, Herzleiden oder Diabetes sollte ein Arzt darüber entscheiden, ob Basenbäder geeignet sind. In der Regel lindern basische Bäder aber vorhandene Beschwerden zuverlässig.

Weiterführende Informationen zum Thema basische Ernährung:

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