Irrtümer über Azidose

Wenn bereits die medizinische Benennung einer Störung der Körperfunktionen nicht eindeutig ist, sind Irrtümer und Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert. Eines aber ist klar: Eine Übersäuerung im Magen ist spürbar. Sie zieht Sodbrennen nach sich. Eine chronische Azidose verläuft hingegen schleichend und ohne offensichtliche Beschwerden.
Frau mit einem Glas mit Milch

Meinungsvielfalt ist wichtig

In der Medizin ist es nicht ungewöhnlich, dass unterschiedliche Meinungen existieren. Die Inhalte dieser Website basieren weniger auf empirischen Meinungen der Erfahrungsheilkunde, sondern auf evidenzbasierten medizinischen Studien. In der Erfahrungsheilkunde werden „Meinungen“ verbreitet, auf die sich der Volksmund beruft, aber auch manche Ärzte seit langer Zeit stützen. Das muss nicht falsch sein, grenzt sich aber von der evidenzbasierten Medizin ab. Darunter versteht man eine faktenorientierte medizinische Praxis, die sich auf zahlreiche wissenschaftlich abgesicherte Studien beruft. Die „Erkenntnisse“ der Erfahrungsheilkunde halten sich oft länger und sind populärer als medizinische Fakten. Beispielsweise ist vielfach immer noch zu lesen, dass Muskelkater die Folge einer Ansammlung von Milchsäure sei, wie es der einstige Stand der Forschung besagte. Neuere Studien zeigen jedoch, dass Mikrofaserrisse die eigentliche Ursache eines Muskelkaters sind und ein Überschuss an Milchsäure im Sport zwar eine wichtige Rolle spielt, nicht aber beim Muskelkater.

Rezeptideen für eine basische Ernährung

Lesen Sie hier die häufigsten Irrtümer zum Thema Übersäuerung:

Nein, das ist nicht der Fall. Einseitige Ernährungsgewohnheiten begünstigen zwar die Entstehung einer latenten Azidose, bis die Pufferkapazitäten erschöpft sind, ist es aber ein langfristiger Prozess. Erst dann können Symptome auftreten.

Mit „chronischer Azidose“ ist nicht die Übersäuerung des Magens gemeint. Dies ist nämlich eine sogenannte Hyperazidität. Der pH-Wert im Magen ist sauer und das ist gut so. Erst wenn die Schleimhaut angegriffen ist, schmerzt die Säure im Magen.

Ein Muskelkater ist die Folge von Mikrorissen in der Muskulatur, beispielsweise nach zu viel sportlicher Aktivität – und hängt keineswegs mit einem Überschuss von Milchsäure im Muskel zusammen. Dennoch kann die Muskulatur durch eine Anhäufung von Laktat rascher ermüden.

Im Urin lässt sich lediglich der Urin-pH-Wert messen. Das Feststellen einer latenten Azidose ist durch einmalige Messungen jedoch nicht möglich.

Der pH-Wert eines Lebensmittels sagt nichts über die Wirkung auf den Säure-Basen-Haushalt im Körper aus. Zitronen schmecken sauer, werden aber durch den hohen Gehalt an basischen Mineralstoffen in Citratform basisch verstoffwechselt. Citrate, die Salze der Zitronensäure, wirken so einer latenten Azidose wirksam entgegen.

Orale Zubereitungen mit Bicarbonat, die sich schon im Magen auflösen, wirken kurzfristig auf den pH-Wert des Blutes, nicht auf den des Gewebes. Der Magen bildet sogar mehr Säure als vorher!

Das Gegenteil ist der Fall! Bei einer raschen und drastischen Diät sammelt der Körper saure Stoffwechselprodukte (Ketone): Es kommt zu einer Azidose.

Weiterführende Informationen zum Thema basische Ernährung:

Das könnte Sie auch interessieren:

Obst und gemüse

Die besten Basenlieferanten

Die körperliche Gesundheit ist neben vielen anderen Faktoren auch bedeutend von einer ausgewogene Ernährung abhängig. Basenbildende Lebensmittel helfen dem Körper, den Säure-Basen-Haushalt zu stabilisieren. Welche Nahrungsmittel die besten Basenlieferanten sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Weiterlesen
Pollen

Richtige Ernährung bei Heuschnupfen

Der Frühling ist da: Alles blüht und grünt! Wenn allerdings die Blumen und Blüten das Leuchten anfangen, dann tut es die Nase vieler Menschen auch. Umherfliegende Pollen lösen bei vielen Leuten den gut bekannten Heuschnupfen aus. Obwohl die Natur sich nun in ihrer schönen Vielfalt zeigt, ist den Leidtragenden zum Teil nur zum Heulen zumute. Die Nase läuft beständig, die Augen sind morgens verquollen und tränen den Tag über und manchmal sind auch die Ohren von dieser Pollenallergie betroffen. Die Apotheken bieten in dieser Zeit besonders gern abschwellende Nasensprays und spezielle Augentropfen sowie Antihistaminika als schnelle Hilfe gegen den Heuschnupfen an – aber es gibt auch natürliche Wege gegen diese Allergien anzugehen. Erfahren Sie hier, wie sich vor allem eine Entsäuerung auf die Frühjahrsallergie positiv auswirken kann!

Weiterlesen