Blähungen durch Übersäuerung | Infos & Behandlung

Die ernährungsbedingte Übersäuerung des Körpers, auch latente Azidose genannt, ist nicht mit der Übersäuerung des Blutes (Azidose) zu verwechseln. Bei einer latenten Azidose ist der gesamte Organismus betroffen. Da der Körper sensibel auf Veränderungen des pH-Wertes (freie Konzentration von Wasserstoff- Ionen) reagiert, können die Folgen vielfältig sein. So können möglicherweise auch Blähungen (Flatulenz) durch Übersäuerung hervorgerufen werden. Wann Blähungen durch Übersäuerung hervorgerufen werden können und welche biologischen Wirkmechanismen dahinter stecken, lesen Sie hier.
Blähungen

Medizinische Fakten

In der klassischen Medizin wird der Begriff Azidose (Übersäuerung) nur für die Ansäuerung des Blutes verwendet. Im Normalzustand hat das Blut einen pH-Wert von 7,38 bis 7,42. Liegt der pH-Wert unter 7,36, wird von einer Azidose gesprochen.

Diese Form der Azidose tritt relativ selten auf und ist meist ein Hinweis auf eine Erkrankung der Nieren oder der Leber. In der alternativen Medizin wird der Begriff Azidose oder latente Azidose für die Übersäuerung des gesamten Organismus verwendet. Diese Übersäuerung wird hauptsächlich durch eine erhöhte Zufuhr an säurebildenden Nahrungsmitteln, wie tierisches Eiweiß und Weißmehlprodukte, und ungesunder Lebensführung, wie wenig Bewegung und Stress, verursacht. Hierdurch werden die körpereigenen Puffersysteme im Blut dauerhaft überlastet und saure Stoffwechselprodukte werden vermehrt in das Bindegewebe abgegeben, um dort neutralisiert und gebunden zu werden. Der pH-Wert des Blutes bleibt dabei meist unverändert.

Eine Übersäuerung des Bindegewebes kann die Entstehung verschiedener Erkrankungen begünstigen und die unterschiedlichsten Symptome auslösen, wie beispielsweise Verdauungsstörungen, die wiederum zu Blähungen (Flatulenz) führen können.

Der menschliche Organismus benötigt einen konstanten pH-Wert im Zellinneren (intrazellulär) und außerhalb der Zellen (extrazellulär), damit die verschiedenen Stoffwechselwege optimal funktionieren können und der Körper gesund bleibt. Kommt es zu Schwankungen des pH-Wertes, versucht der Körper, diese so schnell wie möglich auszugleichen, um Schäden zu vermeiden. Hierzu stehen dem Körper verschiedene Puffersysteme, wie beispielsweise das Kohlensäure-Bicarbonat-Puffersystem, zur Verfügung.

Schwankungen des pH-Wertes treten auch bei einem gesunden Organismus durch verschiedene säurebildende Stoffwechselaktivitäten auf. So wird beispielsweise bei erhöhter Muskelaktivität das Blut etwas saurer, da vermehrt Milchsäure produziert wird. Diese Schwankungen gleicht der Körper ohne Probleme wieder aus. Bedeutsamer für eine Übersäuerung des gesamten Organismus ist die übermäßige Zufuhr von sulfat-und phosphathaltigen Aminosäuren (Bausteine der Proteine), die häufig in tierischen Eiweißen (Proteinen) enthalten sind. Hieraus bilden sich starke Säuren, die der Körper neutralisieren muss. Dabei können die körpereigenen Blutpuffer schließlich überlastet werden und es werden vermehrt Säuren in das Bindegewebe abgegeben, um dort neutralisiert zu werden. In diesem Zusammenhang kann es zu einer Veränderung der Dickdarmflora (Intestinalflora) kommen. Das Dickdarmmilieu (Colonmilieu) ist normalerweise leicht sauer. Durch die übermäßige Zufuhr von Säuren verschiebt sich der pH-Wert des Darms durch verschiedene Neutralisationsmechanismen des Körpers in den basischen (alkalischen) Bereich. Dies hat zur Folge, dass sich die Zusammensetzung der Darmflora ändert und sich vermehrt krankmachende Mikroorganismen bilden (Fehlbesiedlung des Dickdarms). Blähungen (Flatulenz) sind ein typisches Symptom bei einer Fehlbesiedlung des Dickdarms, da Nahrung nicht mehr optimal zerlegt wird und sich vermehrt Darmgase bilden.

Rezeptideen für eine basische Ernährung

Behandlung

Einer Übersäuerung des Körpers kann mit basenreicher Kost, ausreichend Bewegung und Reduktion von Stressfaktoren entgegengewirkt werden.

Zu beachten

Sollten Blähungen (Flatulenz) länger, ohne geklärte Ursache, anhalten oder ungewöhnlich starke Schmerzen oder sonstiges Unwohlsein hervorrufen, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Weiterführende Informationen zum Thema basische Ernährung:

Quellen

Das könnte Sie auch interessieren:

Basisches Gemüse

Die besten Basenlieferanten im Winter

Am 22. Dezember beginnt laut Kalender der Winter. Doch frostige Temperaturen und dunkle Tage beginnen auch schon vor dem kalendarischen Winteranfang. Die Kälte lädt dazu ein, es sich auf der Couch gemütlich zu machen. Zudem verführen uns im Winter die Gerüche auf den Weihnachtsmärkten und Würstchenständen zu mancherlei Sünde. Darunter kann unser Säure-Basen-Haushalt durchaus leiden. Auch wenn der Winter nicht die richtige Jahreszeit zum Basenfasten ist, sollten Sie die basenüberschüssige Ernährung nicht aus dem Blick verlieren.

Weiterlesen
Topinambur

Region auf dem Teller: Topinambur

Wenn Sie sich basisch ernähren, dann bedeutet das vor allem frische, möglichst unbehandelte und schonend zubereitetes Obst und Gemüse auf den Tisch zu bringen. In Zeiten von Gewächs- und Zuchthäusern sowie Importware, die uns Erdbeeren im Dezember bescheren, wird es zunehmend schwierig, regional und saisonal einzukaufen und zu kochen. Dabei hat jede Jahreszeit leckere Obst- und Gemüsesorten zu bieten. Wir verraten Ihnen welche Zutaten gerade Saison haben und deshalb jetzt auf den basischen Teller gehören!

Weiterlesen
Basische Ernährung

Warum basische Ernährung gesund ist!

Vor allem im Blut befinden sich sowohl Säuren als auch Basen. Bei gesunden Menschen bilden diese eine Säure-Basen-Balance. Gerät dieses Gleichgewicht aber aus den Fugen, dann kommt es zu Krankheitserscheinungen wie häufige Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, chronischen Schmerzen, Gicht, Rheuma, Arthritis und noch anderen Krankheitsbildern. Eigentlich hat unser Körper natürliche Puffersysteme wie das Blut, die Leber, die Niere und die Haut, um einen Säureüberschuss auszugleichen. Wenn wir aber chronisch übersäuert sind – und das häufig infolge einer ungesunden, sauren Ernährung – dann sind diese Puffersysteme überfordert oder fallen sogar aus! Über die Ernährung können Sie also viel Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt nehmen. Und gerade basische Produkte helfen Ihnen, die Säure-Basen-Balance im Gleichgewicht zu halten oder aber sie wiederherzustellen. Und deshalb ist die basische Ernährung so gesund.

Weiterlesen