Die Vorboten ernst nehmen
Wenn das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper in Schieflage gerät, bekommen wir das früher oder später zu spüren. Nicht immer muss eine chronische Krankheit vorliegen. Aber auch Vorboten wie Allergien, Abgeschlagenheit und eine Anfälligkeit für Infekte können ein Warnhinweis sein. Darauf, dass der Körper übersäuert ist. Auch ein gereizter Magen, Aufstoßen oder Sodbrennen, Verspannungen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen sind häufige Symptome. Ein Gang zum Arzt und ein Test können Klarheit verschaffen.
Leider führt die westliche Ernährung mit stark verarbeiteten Lebensmitteln dazu, dass fast jeder von uns früher oder später übersäuert. Der Grund ist, dass die meisten Menschen hierzulande zu viele säurebildenden Lebensmittel zu sich nehmen – z.B. Fertigprodukte, Süßigkeiten, Gebäck, Fleisch- und Wurstwaren, Weißmehl und zuckerhaltige Getränke.
Eine Ernährungsweise, die Konsequenzen hat und u.a. dazu führt, dass die Nieren es nicht mehr schaffen, die anfallenden Säuren auszuscheiden. Auch der Darm ist betroffen. Kurz: Die natürliche Entgiftung des Organismus läuft nicht mehr reibungslos. Mit diesen Säureattacken umzugehen, fällt dem Körper mit der Zeit immer schwerer. Daher ist es ratsam, immer wieder bewusst gegenzusteuern, wenn man das Gefühl hat, über die Stränge geschlagen zu haben. Am besten stellt man seine Ernährung auf basisch um. Aber auch kleine Schritte in diese Richtung machen sich bemerkbar.
Das Geheimnis der Pufferstoffe
Damit er gut funktionieren kann, benötigt der Körper Basenpuffer, um das Säure-Basen-Gleichgewicht zu erhalten und überschüssige Säuren zu neutralisieren. Konkret braucht er basische Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Zink, die mit der Nahrung oder zusätzlich mit Nahrungsergänzungen aufgenommen werden können. Was kann man sonst tun? Um Säurebelastungen zu vermeiden oder rückgängig zu machen, gilt als Ernährungs-Faustregel für Mahlzeiten: 3 Teile basische Lebensmittel und 1 Teil säureliefernde Lebensmittel. Säuren fallen vor allem bei der Verstoffwechselung von tierischen Eiweißen an, aber ganz ohne Säuren geht es auch nicht. Ein hoher Anteil an pflanzlicher Kost steht bei einer basischen Ernährung auf dem Speiseplan. Aber Vorsicht! Auch natürliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Erdnüsse und Schwarzer Tee zählen zu den starken Säurebildnern. Diese also nur in Maßen genießen.
Toll zum Entsäuern ist eine einfache „Basensuppe“ – dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine Gemüsesuppe, aus natürlichen Zutaten gekocht und ganz ohne Brühwürfel und Co. Greifen Sie stattdessen zu einem Bund Suppengemüse als Basis und erzeugen Sie die nötige Würze mit Bohnenkraut, Lorbeerblättern und Gewürzen wir Majoran. Besonders basisch sind folgende Lebensmittel: Gurke, Sojasprossen, Avocado, frische Zitrone, Schnittlauch, Knoblauch und Sauerampfer – perfekt, um zu entsäuern.
Über die Haut Säure abbauen
Auch über die Haut scheidet der Körper aus bzw. nimmt über die Haut auch Basen auf. Daher ist ein Basenbad genau das Richtige, um gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Geben Sie einfach 100 Gramm Natron ins warme und nicht zu heiße (am besten 37 Grad warme) Badewasser und baden Sie 30-60 Minuten darin. Alle paar Minuten die Haut bürsten, so wird sie besser durchblutet und kann besser entsäuern. Nebenbei wird die Haut auch schöner und geschmeidiger, wer mag, kann noch einige Tropfen eines ätherischen Öls hinzufügen. Auf keinen Fall jedoch kommen andere Badezusätze ins Wasser! Wer nicht gern badet und keine Zeit hat, kann alternativ ein Fußbad machen (in eine halbvolle Fußwanne 2 Löffel Natron geben).
Und was hilft noch?
Ausreichend Schlaf – währenddessen kann die Niere optimal arbeiten und Säuren ausscheiden. Auch Bewegung, am besten an der frischen Luft, und viel trinken (Wasser und Kräuertees) kommt dem Basenhaushalt zugute. Denn der Körper verfügt über verschiedene Puffersysteme, die eine Verschiebung des pH-Wertes ausgleichen. Mit der Atmung werden überschüssige Säuren ebenso ausgeschieden wie mit dem Harn. Obst als Zwischenmahlzeit hilft nicht nur gegen Heißhungerattacken, sondern füllt die Basenspeicher wieder auf. Kein Geheimnis, aber in diesem Zusammenhang vielleicht noch weniger bekannt: Wer abends leichte Mahlzeiten zu sich nimmt und nicht zu spät isst, schont das Säure-Basen-Gleichgewicht.