Übersäuerung durch Alkohol (Azidose) | Allg. Informationen & Tipps

Mittags ein Gläschen Sekt zum Geburtstag der Kollegin, abends ein kühles Feierabendbier zum Abschalten. Alkohol gehört zu unserem Leben dazu. Das ist auch kein Problem, solange der Genuss in Maßen erfolgt. Ansonsten kann es nämlich passieren, dass die Wirkung von Alkohol ins Gegenteil umschlägt. Anstatt fröhlich macht er uns dann sauer – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu einer Übersäuerung durch Alkohol führen. Das kann verschiedene Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Infektanfälligkeit oder Gelenk- und Muskelschmerzen zur Folge haben. Auch der Magen übersäuert durch Alkohol, was unangenehme Symptome wie Sodbrennen, Übelkeit und saures Aufstoßen hervorrufen kann. Eine erste Besserung der Übersäuerung durch Alkohol lässt sich meist durch eine Umstellung der Ernährung und durch den Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Nikotin erreichen.
Alkohol

Nicht nur der Magen übersäuert durch Alkohol

Stress, falsche Ernährung, zu viel oder zu wenig Bewegung und schließlich auch ganz einfach das Alter – all das sind Faktoren, die zu einer Übersäuerung (medizinisch auch Azidose genannt) des Körpers führen können. Die Symptome sind meist relativ unspezifisch: Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein, schlechte Stimmung, Reizbarkeit und Muskelverspannungen können etwa Anzeichen einer Übersäuerung sein.

Von einer Übersäuerung spricht der Arzt dann, wenn die pH-Werte des Körpers zu niedrig sind. Diese werden auf einer Skala von 0-14 bestimmt. Der Mittelwert von 7 gilt als neutral. Werte unter 7, wie sie etwa im Magen zur Zersetzung der Nahrung nötig sind, gelten als sauer. Werte über 7, wie etwa im Darm, gelten als basisch. Der normale pH-Wert des Blutes liegt bei 7,4. Ein Übermaß an Alkohol kann auf mehreren Ebenen zu einer Übersäuerung beitragen.

Übersäuerung durch Alkohol

  • Gerade hochprozentiger Alkohol wird im Körper sauer verstoffwechselt.
  • Beim Abbau von Alkohol werden sehr viele der basischen Mineralstoffe (Magnesium, Natrium, Kalzium, Zink) im Körper verbraucht. Ein Mangel an diesen Mineralien kann ebenfalls zu einer Übersäuerung führen.
  • Alkohol wirkt entwässernd. Ausreichend Wasser ist aber nötig, um Giftstoffe ausscheiden zu können. Ansonsten steigt die Säurebelastung im Körper.
  • Alkohol reizt die Magenschleimhaut und kann zu einem Anstieg der Magensäure führen. Der Magen übersäuert durch Alkohol. Die Folge sind Sodbrennen, Übelkeit und saures Aufstoßen.

Rezeptideen für eine basische Ernährung

Bei Übersäuerung mit Alkohol lieber sparsam umgehen

Bei einer Übersäuerung durch Alkohol gilt es vor allem, die Ursache zu beseitigen. Und das heißt: Abstinenz. Gehen Sie bei einer Übersäuerung mit Alkohol sparsam um. Dann kann sich die Magenschleimhaut erholen. Bei einem akuten Auftreten von Symptomen wie Sodbrennen oder saurem Aufstoßen können auch Säureblocker aus der Apotheke helfen. Das sind Medikamente, die überschüssige Magensäure absorbieren und dadurch schnelle Hilfe bei säurebedingten Magenbeschwerden leisten. Langfristig sollte jedoch die Ernährung nach der 80/20 Regel umgestellt werden. Sie besagt, dass 80 Prozent der verzehrten Speisen Basen bildend und nur 20 Prozent Säure bildend sein sollen.

  • Basische Lebensmittel sind beispielsweise Obst, Gemüse, Tofu, Salat und Kartoffeln.
  • Saure Lebensmittel sind beispielsweise Wurst, Fleisch, Käse, Weizen, Alkohol, Kaffee, Softdrinks und Zucker.

Übersäuerung und Alkohol – das sind die Folgen

Nicht nur der Magen übersäuert durch Alkohol. Auf Dauer ist der ganze Körper von einer Übersäuerung mit Alkohol betroffen. Durch den hohen Verbrauch an Mineralstoffen greift der Körper schließlich auf die Mineralstoffdepots in den Knochen zurück. Dadurch kann eine Osteoporose entstehen. Die ständige Reizung der Magenschleimhaut kann zu einer Magenschleimhautentzündung führen. Dadurch steigt das Risiko, ein Magengeschwür zu entwickeln, stark an. Auch die Speiseröhre und der Dünndarm können durch die dauerhafte Säurebelastung nachhaltig geschädigt werden.

Weiterführende Informationen zum Thema basische Ernährung:

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