Übersäuerung und Symptome wie Schwitzen – das sind die Ursachen
Bei einer Übersäuerung, auch Azidose genannt, ist der körpereigene Säure-Basen-Haushalt nicht mehr im Gleichgewicht. Das kann unangenehme Folgen haben, denn der richtige pH-Wert ist wichtig, damit alle Stoffwechselvorgänge im Körper optimal ablaufen können. Ein neutraler pH-Wert liegt bei 7, darunter ist das Milieu sauer, darüber basisch. Die Skale der pH-Werte reicht von 0-14. Der ideale pH-Wert des Blutes liegt bei 7,4. Schon bei pH-Werten von unter 7,35 spricht man von einer Azidose. Normalerweise sorgt der Körper durch Regelmechanismen und Puffersysteme dafür, dass keine Übersäuerung eintritt. Verschiedene Ursachen und
Lebensumstände können jedoch dafür sorgen, dass der Organismus diese Aufgabe nicht mehr bewältigen kann.
Übersäuerung und Schwitzen bei bestimmten Risikogruppen
- Menschen, die viel Stress ausgesetzt sind: Stress kann den Hormonhaushalt verändern. Eine vermehrte Bildung von Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin kann zu einer Übersäuerung führen, denn die Hormone beeinträchtigen Säure abbauende Mechanismen.
- Menschen mit chronischen Krankheiten: Erkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Nierenkrankheiten können eine Übersäuerung hervorrufen. Auch regelmäßig eingenommene Medikamente können dazu beitragen.
- Menschen, die viel Sport treiben: Grundsätzlich trägt regelmäßige Bewegung zur Entsäuerung bei, allerdings werden beim Schwitzen auch viele Mineralstoffe und Spurenelemente ausgeschieden, die für ein basisches Milieu notwendig sind.
- Menschen, die sich ungesund ernähren oder Diät halten: Der Körper braucht basische Lebensmittel. Bei Diäten oder ungesunder Ernährung werden aber oftmals sehr viele Säurebildner verzehrt. Das kann eine Azidose begünstigen.
- Senioren: Im Alter nimmt die Leistungsfähigkeit der Organe ab, alle Körperprozesse verlangsamen sich. Dadurch werden Säuren schlechter abgebaut.
Eine Übersäuerung kann Symptome wie Schwitzen, chronische Schmerzen, Kopfweh, allgemeines Unwohlsein, gesteigerte Infektanfälligkeit oder innere Unruhe erzeugen. Mit dem starken Schwitzen versucht der Körper, die Säurebelastung abzuwehren und Giftstoffe auszuscheiden. Der Schweiß kann daher sehr unangenehm riechen.
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Übersäuerung und Schwitzen richtig behandeln
Am leichtesten lässt sich der Säure-Basenhaushalt über die Ernährung regulieren. Als Faustregel gilt: 80 Prozent der aufgenommenen Nahrung sollten basenbildend sein, 20 Prozent dürfen auch säurebildend sein.
Saure und basische Lebensmittel:
- Säurebildende Lebensmittel: Fleisch, Wurst, Käse, Brot, Backwaren, Eier, Zucker, Getreideprodukte, Alkohol, Softdrinks, Kaffee.
- Basenbildende Lebensmittel: Gemüse und Obst (sauer ist nicht gleichbedeutend mit Säure bildend!), Kartoffeln, Salate, Essig, Kräuter, Tofu.
Unterstützend können auch Basenpräparate eingenommen werden. Dabei handelt es sich um Mischungen aus basisch wirkenden Mineralien wie etwa Magnesium, Kalzium, Zink und Kalium, die der Körper braucht, um Säuren zu neutralisieren. Ob dies im persönlichen Fall sinnvoll ist, klärt ein Gespräch mit dem Arzt oder Apotheker.
Bei Übersäuerung sind Symptome wie Schwitzen erst der Anfang
Oftmals bleibt bei einer Übersäuerung Schwitzen nicht das einzige Symptom. Wird gegen die Azidose nichts unternommen, kann das schwerwiegendere Schäden zur Folge haben. Denn eine andauernde Übersäuerung bringt den Körper dazu, alle Register zu ziehen, um die Säurebelastung abzublocken. Dabei werden basische Mineralien wie Magnesium und Kalzium aus den Knochen gelöst. Osteoporose kann die Folge sein. Ebenso sind Haarausfall, Zahnschäden oder brüchige Nägel möglich. Nicht abgebaute Säure lagert der Körper auch oftmals in Muskeln zwischen. Dadurch entstehen Verkrampfungen bis hin zur Arthrose.