Wie sich Säurebildner auf unseren Säure-Basen-Haushalt auswirken
Die Stoffe Schwefel, Phosphor, Chlor, Fluor und Silizium sowie schwefelhaltige Aminosäuren gelten als Säurebildend. Proteinreiche Lebensmittel wie fetter Fisch, Fleisch, Getreideprodukte, aber eben auch Milchprodukte zählen deshalb auch zu den Säurebildnern. Gemüse und Obst hingegen enthält viel Calcium, Natrium, Magnesium und Eisen, welche deshalb zu den Basenbildnern gerechnet werden.
Wenn wir nun zu viele der Säurebildner zu uns nehmen und kaum Basenbildner, dann kann unser Organismus übersäuern. Das Blut ist dauernd bemüht den pH-Wert zu halten und den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren. Dabei hilft das Abatmen von CO2 über die Lunge oder das Ausscheiden von Protonen über die Nieren. Wenn sich nun aufgrund der Ernährung ein Säureüberschuss im Körper gebildet hat, kann es dazu kommen, dass etwa aus den Knochen Calcium gelöst wird, um den Säureüberschuss abzupuffern. Der Körper holt sich also aus den Vitamin- und Mineralstoffreserven das was er braucht. Folgeerkrankungen wie Osteoporose, Diabetes oder auch diffuse Schmerzen können die Folge sein.
Rezeptideen für eine basische Ernährung
Folgende Listen geben einen Überblick und erleichtern die basische Ernährung:
Sollte ich Milchprodukte durch laktosefreie Alternativen ersetzen?
Auch Milchprodukte zählen zu den Säurebildnern. Dabei gibt es allerdings einige Unterschiede zu berücksichtigen. Anhand des Säuregrades des Urins wurde für Lebensmittel der sogenannte PRAL-Wert (potential renal acid load) bestimmt. Klassische Milchprodukte wie Milch oder Joghurt erhielten dabei nur einen leicht sauren Wert, Käse allerdings einen stark sauren Wert. Molke hingegen wirkt sogar leicht basisch. Mehr zu der Einstufung der Lebensmittel erfahren Sie hier.
Tatsächlich erscheint es in gewisser Weise utopisch gänzlich auf Milchprodukte zu verzichten. Es gibt zwar mittlerweile gut schmeckende Alternativen vor allem für Menschen mit einer Laktoseintoleranz, aber nicht jeder mag Sojamilch in seinem Kaffee. Außerdem enthalten auch Milch und Käse etwa einen hohen Calciumanteil. Sie müssen also nicht zwingend auf Milchprodukte verzichten.
Eine ausgewogene Ernährung kann ebenfalls eine Übersäuerung vermeiden. Wenn Sie etwa wie in der klassischen Ernährungspyramide empfohlen pro Tag etwa 3 Portionen Milch und Milchprodukte zu sich nehmen (etwa 3 dl Milch, 1 Becher Joghurt oder 30 g Hartkäse) dann hätten Sie einen PRAL-Wert von 9.9 erreicht. Dieser geringfügige Säureüberschuss lässt sich mit einer Portion Kartoffeln, einem großen Salat oder einem Obstsalat wieder neutralisieren!
Es gilt also die Balance zwischen Säure- und Basenbildnern in einem Verhältnis von 20 zu 80 zu halten, nicht darum alle Säurebildner als gesundheitsschädlich zu verbannen.