Medizinische Fakten
Eine Entzündung ist eine Reaktion des Abwehrsystems (Immunsystem) auf einen schädigenden Reiz und dient dem Schutz des Körpers vor weiteren Schäden. Die typischen Symptome einer Entzündung sind die Rötung durch eine gesteigerte Durchblutung des betroffenen Gewebes, die Erwärmung durch eine erhöhte Stoffwechselaktivität im entzündeten Bereich, eine Schwellung durch vermehrten Flüssigkeitsaustritt und Schmerz durch eine erhöhte Gewebsspannung und durch die Ausschüttung schmerzauslösender Entzündungsmediatoren.
Eine Übersäuerung des gesamten Körpers (latente Azidose) wird aus naturheilkundlicher Sicht als Auslöser für Entzündungen der Gelenke (Arthritis) vermutet. Im Allgemeinen wird eine erhöhte Entzündungsneigung als ein Symptom einer Übersäuerung genannt. Entzündungen können aber auch eine Übersäuerung des Körpers begünstigen, da entzündete Gewebe selbst Säuren produzieren.
Im entzündeten Gewebe herrscht Sauerstoffmangel. Das entzündete Gewebe wird während einer Entzündung schlechter mit Sauerstoff versorgt, da die durch den vermehrten Austritt von Gewebsflüssigkeit verursachte Schwellung den Sauerstofftransport zu den Zellen erschwert. Um weiter Energie zu produzieren, schalten die Zellen nun auf eine sauerstofffreie Energieproduktion (anaerobe Glykolyse). Hierbei entsteht als Nebenprodukt Milchsäure, die das Gewebe ansäuert.
Eine Übersäuerung, die durch eine basenarme Ernährung ausgelöst wird, begünstigt anscheinend Entzündungen. Hierbei handelt es sich meist um Entzündungen der Bindegewebe, wie Gelenkknorpel. Das Bindegewebe dient im Falle einer erhöhten Säurebelastung des Körpers als Speicherort für Säuren und neutralisiert diese. Das Bindegewebe wird hierdurch aber stark belastet, verändert seine Struktur und wird weniger elastisch. Dies kann wiederum zu verschiedenen Krankheiten führen. Eine Übersäuerung des Gewebes bedeutet für den Organismus Stress. In Stresssituationen bilden Zellen vermehrt sogenannte reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die wiederum eine Entzündungsreaktion im Körper auslösen können.
Durch die Veränderung bzw. Verhärtung des Bindegewebes werden entzündliche Krankheiten wie Arthritis oder Weichteilrheumatismus begünstigt.
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Behandlung
Der Übersäuerung des Organismus kann durch eine basenreiche Kost und eine gesunde Lebensführung mit viel Bewegung und geringem Stresslevel entgegengewirkt werden. Entzündungen sollten immer durch einen Arzt behandelt werden. Eine Umstellung der Lebensweise wirkt aber sicherlich unterstützend.
Zu beachten
Eine ernährungsbedingte Übersäuerung ist nicht mit einer Übersäuerung des Blutes (Azidose) zu verwechseln. Hierbei sinkt der pH-Wert im Blut ab. Dies ist häufig ein Hinweis auf Funktionsstörungen der Nieren oder der Leber. Bei Entzündungen ohne erkennbaren Grund sollte immer ein Arzt um Rat gefragt werden. Gleiches gilt für Entzündungen, die mit starken Schmerzen, Fieber (Pyrexie) und Unwohlsein einhergehen.
Weiterführende Informationen zum Thema basische Ernährung:
Quellen
- Wolfgang Marktl: Säure – Basen – Schlacken: Pro und Contra – eine wissenschaftliche Diskussion. Springer-Verlag, 2007. S. 33, 55.
- Sabine Bender: „Lokalanästhetika“, http://www.pta-aktuell.de/praxis/news/7878-Lokalanaesthetika/, 19.02.2015
- Jürgen Vormann, Thomas Goede>Zschr. GanzheitsMedizin 18/2006.
- Roland Schaefer, Markus Kosch: „Störungen des Säure-Basen-Haushalts: Rationale Diagnostik und ökonomische Therapie“, http://www.aerzteblatt.de/archiv/47498/S